Eine außergewöhnliche Inszenierung wird mit der Musikperformance „Urbaphonix“ aus Paris geboten. Die fünf Musiker aus Frankreich entdecken die Geräusche der Umgebung und verwandeln sie in eine Komposition aus Klängen. Sie benutzen Dinge und Geräusche, die uns täglich umgeben, denen aber niemand wirklich zuhört – wie etwa Klimaanlagen, Gespräche von Mitmenschen, oder das Rollen von Koffern – und machen sie zum Teil einer Komposition, die live vor den Zuschauern entsteht. Getreu dem Motto von John Cage: „Wenn dich ein Geräusch stört, hör genau hin!“ Auf dem Römerberg beginnend führt dieses Stück als musikalischer Stadtspaziergang durch Frankfurt. Treffpunkt ist am Donnerstag, 26. Februar, um 11 Uhr und um 18 Uhr am Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Römerberg. Jeder kann sich dem musikalischen Spaziergang anschließen, ohne Voranmeldung oder Kosten.
Die gezeigten Stücke spiegeln die Vielfalt der zeitgenössischen Theaterformen wider und greifen Themen aus der Lebenswelt des jungen Publikums auf. Die Suche nach dem persönlichen Platz in der Welt, nach der eigenen Identität, spielt eine zentrale Rolle in vielen Inszenierungen. So etwa in dem Stück „Taksi to Istanbul“, in dem sich drei türkischstämmige junge Leute aus Köln auf die Reise in die Stadt ihrer Träume und dabei auf die Suche nach ihren Wurzeln machen. Die Inszenierung ist am Freitag, 27. Februar um 9 Uhr und um 19 Uhr im Theaterhaus in Frankfurt zu sehen.
In der europäisch-afrikanischen Koproduktion „Twenty.Fifteen“ dreht sich alles um die Wünsche und Ideen junger Leute in Zimbabwe und Deutschland. Ob aus Townships, Eliteschulen, Mittelschicht oder Brennpunktvierteln – virtuell reisen junge Menschen heute über den ganzen Erdball. Was trennt, was verbindet? Was passiert emotional und was mit der eigenen Identität? 16 internationale junge Künstler verarbeiten Antworten auf diese Fragen durch Musik, Tanz, Schauspiel und Video. Die Vorstellung wird am Mittwoch, 4. März, um 11 Uhr und 19 Uhr im Gallus Theater in Frankfurt gezeigt.
„Heute: Kohlhaas“, eine freie Adaption der Novelle Kleists, wird als musikalisches und burleskes Schauerspiel über Macht, Willkür und Widerstand erzählt. Das Stück wird am Freitag, 27. Februar, um 10 Uhr und 19 Uhr im Gallus Theater Frankfurt gezeigt.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Inszenierungsgesprächen, Diskussionsrunden und Festivals-Treffs ergänzt die Vorstellungen. In verschiedenen Festivalprojekten werden Kinder und Jugendliche selbst zu Akteuren. So nehmen beispielsweise zehn Schüler der IGS Herder in Frankfurt als „Starke Stücke“-Experten am Festival teil. Die Zehn- bis Vierzehnjährigen haben bereits erste Theatererfahrungen gesammelt und werden verschiedene Vorstellungen besuchen und ein Inszenierungsgespräch moderieren.
In etwa 50 spielpraktischen Workshops können Schulklassen und Kindergruppen das Theatererlebnis vertiefen. Dabei werden die Kinder durch die Vor- und Nachbereitung eines Vorstellungsbesuchs mit Theaterpädagogen spielerisch an das Theater herangeführt. Die Workshops widmen sich Fragen wie: Was ist Theater und was kann ich entdecken, wenn ich zuschaue? Welche Besonderheiten gibt es in der Welt des Theaters und wie fühlt es sich an auf der Bühne zu stehen?
Das „Starke Stücke“-Festival möchte möglichst viele junge Menschen, unabhängig von ihrem sozialen oder kulturellen Hintergrund erreichen und für die Theaterkunst begeistern. Gerade in Zeiten, in denen Fremdheitsgefühle und Verunsicherung den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe stellen, soll das Theater ein Ort des Austausches und der künstlerischen Begegnung sein – denn kulturelle Zugehörigkeit wächst durch Begegnung, durch reale Erfahrung, durch gemeinsames Tun.
Unter dem Dach der KulturRegion FrankfurtRheinMain engagieren sich 19 Kulturveranstalter im Netzwerk „Starke Stücke“. Das Festival wird vom Land Hessen, der Stadt Frankfurt, der Stadt Eschborn und den teilnehmenden Kommunen, sowie der Crespo Foundation, dem Deutsch-Französischen Jugendwerk, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain, dem RMV und weiteren Partnern unterstützt.
Die Eintrittspreise liegen zwischen 2 und 15 Euro. Karten können ausschließlich beim jeweiligen Veranstalter erworben werden. Veranstaltungsorte sind Aschaffenburg, Bad Homburg, Bad Vilbel, Darmstadt, Dreieich, Eschborn, Flörsheim, Frankfurt, Friedrichsdorf, Hattersheim, Hofheim, Kelkheim, Offenbach, Rüsselsheim und Schwalbach am Taunus.
Kontakte für den Kartenverkauf und weitere Informationen zum Programm sind unter www.starke-stuecke.net zu finden.