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Grußbotschaft der Bürgermeisterin zum Vaisakhi-Fest der Sikh-Gläubigen am 14. April

Getreidefeld unter blauen Himmel
Symbolfoto zum Erntedankfest Vaisakhi der Sikh (© Pixabay)

Am 14. April begehen die Sikh-Gläubigen weltweit das Erntedankfest Vaisakhi. Für etwa 10.000 Menschen in Frankfurt sind unsere zwei Sikh-Gemeinden ein Ort und Bezugspunkt ihres Glaubens und ihres Lebens. In einer Grußbotschaft würdigt Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin, Dr. Nargess Ekandari-Grünberg, diesen Tag.

"Als Frankfurter Sikh-Gemeinden erinnern Sie sich heute an die Gründung der religiösen Urgemeinschaft Khalsa, an die Gaben Gottes sowie an den Geburtstag des Religionsstifters Guru Nanak. Werte wie Akzeptanz, Gleichberechtigung, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit sowie das Streben nach Frieden und öffentlicher Wohlfahrt sind zentrale Aspekte Ihrer gelebten Glaubenslehre.

Grundlage für tägliches Miteinander

Sie sind auch die Grundlage unseres täglichen Miteinander in Frankfurt und vor allem auch für mich persönlich, für mein neues Dezernat und für das Amt für multikulturelle Angelegenheiten sind das Themen, für die wir uns tagtäglich einsetzen und die wir leben. Und zumal jetzt, noch immer in einer Pandemie und mit einem Krieg – nur tausend Kilometer entfernt und mit Auswirkungen auch hier in unsere Stadt – haben sie besondere Bedeutung. Ihr Festtag hat eine Botschaft, die für alle Menschen in Frankfurt und darüber hinaus wichtig ist.

In den heiligen Schriften der Sikh, den Gurbani, steht geschrieben: 'Gott ist alles, Gott ist alles, es gibt nichts, was nicht Gott ist.' Für Sie symbolisieren diese Worte die Einheit und Gleichheit aller Menschen sowie die daraus resultierende Pflicht sich gegenseitig zu helfen. Und das tun Sie und sammeln Spenden über das gesamte Jahr für Sozialprojekte und gerade jetzt auch für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Dafür gilt Ihnen mein Dank!

Größte Sikh-Gemeinde Deutschlands

Heute gibt es weltweit 30 Millionen Sikh-Gläubige, damit ist die Sikhi die fünftgrößte Religion der Welt. Die größte Anzahl an Gläubigen zählt die Religionsgemeinschaft in Südostasien, aber auch in den sogenannten westlichen Einwanderungsgesellschaften gibt es eine Vielzahl von religiösen Gemeinden, auch mit teils beeindruckenden Tempelbauten wie beispielsweise in unserer britischen Partnerstadt Birmingham. In Deutschland gehören ungefähr 30.000 Menschen der Sikhi an, davon sind etwa 10.000 Gläubige im Rhein-Main-Gebiet beheimatet.

Auch mit etwas Stolz kann ich daher als Bürgermeisterin sagen, dass die Sikh-Gemeinde in Frankfurt am Main die älteste und gleichzeitig größte Gemeinde Deutschlands ist. Und sie entfaltet mit ihren zwei Gemeinden in den Stadtvierteln nicht nur für die eigenen Gläubigen eine enorme Wirkung, sondern darüber hinaus für viele Menschen im Viertel. Sie initiieren in den Vierteln Seckbach und Hoechst gemäß ihrer religiösen Überzeugung, soziale Projekte und viele andere Aktivitäten.

Werte wie gesamtgesellschaftliche Verantwortung

Ein schönes Beispiel hierfür sind die Langar, die an den Tempel angeschlossene Freiküchen. Rund um die Uhr werden an diesen, aber auch im Tempel selbst Menschen bewirtet. Das tun Sie darüber hinaus auch an anderen Orten in der Stadt, insbesondere auch für besonders bedürftige wie z.B. für obdachlose Menschen. Sie lehren Werte wie gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Nächstenliebe und praktizieren sie. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für das soziale Miteinander in unserer vielfältigen Stadt. Solche Anstrengungen zum Wohle der Gesellschaft und für alle Menschen verdienen unsere Anerkennung und unseren Dank. 

Ich wünsche Ihnen allen ein erfreuliches sowie zugleich besinnliches Fest und danke Ihnen für all das Wertvolle, was Sie in unserer und für unsere Stadt tun!"

Hier finden Sie mehr Hintergrund-Infos zum Vaisakhi-Fest der Sikh.

Sie interessieren sich für weitere Feier- und Gedenktage, die auch in Frankfurt begangen werden? Klicken Sie sich durch den Online-Kalender "Vielfalt bewegt Frankfurt" des AmkA