Kurzfilmprogramm zur Eröffnung von Remake. Frankfurter Frauen* Filmtage
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Zu Beginn zwei sehr kurze Wochenschauen. Paris 1925: FÊTE DE SAiNTE CATHERINE, das Fest der Heiligen Katharina, zu Ehren der Schutzpatronin junger Frauen. die „Catherinettes” feiern mit extra- vaganten Hüten, Kleidern und Kostümen. Sie ziehen in Gruppen durch die Straßen, besuchen Bälle, ziehen die Blicke von Schaulustigen an.
Die Momentaufnahme einer Gruppe von Suffragetten in LE VOTE DES FEMMES steht in Kontrast zur FÊTE. die Stimmung deutlich getragener, die Protestschilder fordern den Schutz von Familie, Müttern, Kindern.
In der ungarischen LŐRINC SPINNEREI arbeiten rund 1000 Frauen. Teils leben sie in Wohnheimen, teils mit ihren Familien, unter ihnen auch Anna, Erzsébet und die verheiratete Frau János. Márta Mészáros folgt ihrem jeweils eigenen Rhythmus aus Essen, Arbeiten, und manchmal auch etwas Vergnügen. Porträts dreier sehr unterschiedlicher Frauen, gerahmt von ihrer mechanischen Beschäftigung.
die afroamerikanische Künstlerin und Filmemacherin Camille Billops erzählt einem kleinen Jungen von seinen Vorfahren – TAKE YOUR BAGS, der Refrain der Enteignung: die Sklav*innen wurden ihrer Geschichte und Kultur beraubt. in den großen Museen begegnen die nachgeborenen Generationen dem Raubgut, doch erneut bleibt es ihnen verwehrt.
Anna Thew nahm auf ihre Reise zum Frauenfilmfestival in Minsk 1995 ihre Bauer Super 8-Kamera mit. in zwei Tagen filmte sie mehr als 200 Frauen auf den Straßen und in den Parks der Stadt. MINSK GIRl ist ein Porträtfilm mit Popmusik und belarusischen Sprachübungen als Soundtrack.
Remake 5 wird nicht zuletzt die drei Generationen umfassende georgische Filmemacherinnen- Familie Gogoberidze feiern. Zu dieser gehört Salomé Alexi. der aktuelle Film ihrer Mutter lana Gogoberidze läuft am zweiten Festivaltag, ein sowjetgeorgischer Stummfilm ihrer Großmutter Nutsa am Festivalsonntag als Matinee. in Alexis Kurzspielfilm FElICITÀ hält die Familien-Versorgerin Tamara über Mobiltelefon und Verstärker Totenklage bei der Aufbahrung ihres Mannes. das skurrile Trauerritual gerät zusehends zur Anklage, denn während die arbeitslosen Männer im dorf über mangelnde weibliche Sorgearbeit schimpfen, sind es die Frauen, die in der westlichen Ferne als Care-Arbeiterinnen Geld verdienen.
Am Ende des Programms ein Musikvideo: in K-BOB STAR verwandelt Hansol Kim ihre Großmutter in eine Pop-ikone und schließt weibliche Care-Arbeit mit Referenzen an Cardi B. und multigenera- tionaler Performance kurz. (Gaby Babić)
Die Stummfilme werden am Flügel von elvira Plenar begleitet.