Neue Enthemmung. Fachtag zu Antisemitismus in Bildung, Gesellschaft und Kultur
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Am 8. Mai 2025 hat sich der Tag der Befreiung der Welt vom nationalsozialistischen Deutschland zum 80. Mal gejährt. Die Abgrenzung zur NS-Ideologie ist ein Fundament des bundesrepublikanischen Selbstverständnisses. Gleichzeitig ist diese Ideologie immer noch virulent.
Insbesondere Antisemitismus ist trotz gesamtgesellschaftlicher Ächtung weiterhin ein verbreitetes Ressentiment, das insbesondere in Zeiten der Krise herausbricht. Mit dem antisemitischen Massaker vom 7. Oktober 2023 hat sich Antisemitismus so weit aus der Deckung gewagt wie vielleicht seit 80 Jahren nicht mehr.
Auf den Straßen und im Netz ist eine eskalierende Dynamik zu beobachten, die Jüdinnen und Juden weltweit bedroht. Meldestellen wie RIAS und Beratungsstellen wie OFEK verzeichnen einen gravierenden Anstieg antisemitischer Straftaten und Übergriffe. Dabei scheinen gerade Institutionen, die gemeinhin als Orte der Aufklärung und Reflexion verstanden werden, der antisemitischen Enthemmung weniger entgegenzusetzen zu haben als erhofft: Institutionen der Bildung und der Kultur.
Während des Fachtags soll nach Gründen für dieses Scheitern gefragt werden. Gemeinsam werden Strategien kommunalpolitischen sowie zivilgesellschaftlichen Handelns entwickelt, um gerade auch in diesen Räumen Haltung annehmen zu können und Solidarität mit Jüdinnen und Juden zu zeigen.
Moderation: Shahrzad Osterer
Anmeldung:
Schicken Sie uns eine E-Mail an amka.anmeldung@stadt-frankfurt.de. Bitte nennen Sie im Betreff den Veranstaltungstitel und teilen Sie uns Ihren Vor- und Nachnamen mit. Bitte schreiben Sie, welche beiden Foren Sie besuchen möchten, unter Angabe von Erst- und Zweitwunsch.
Programmübersicht
Montag, 23. Juni
12:00 Uhr: Ankommen, Eröffnung und Grußworte
- Dr. Nargess Eskandari-Grünberg (Bürgermeisterin und Dezernentin für Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt)
- Staatssekretär Uwe Becker (Hessischer Antisemitismusbeauftragter)
- Marc Grünbaum (Vorstand der Jüdischen Gemeinde)
13:00 - 13:30 Uhr: Keynote
- Dr. Kurt Grünberg (Sigmund-Freud-Institut)
13:30 - 15:30 Uhr: Foren "Antisemitismus im Bereich der Bildung"
- A1 "Antisemitismus an Schulen"
Prof. Dr. Julia Bernstein (FUAS)
- B1 "Antisemitismus an Hochschulen"
Prof. Dr. Wolfgang Meseth, Susanne Thimm und Jonas Riepenhausen (Goethe-Universität)
- C1 "Antisemitismus in der politischen Bildung"
Dr. Nicolas Lelle (Amadeu-Antonio-Stiftung), Marie Triebe
15:30 - 16:00 Uhr: Kaffeepause
16.00 - 16.30 Uhr: Vorstellung der zentralen Erkenntnisse aus den Foren
16:30 - 17:30 Uhr: Panel "Antisemitismus in der Bildung"
- Prof. Dr. Sabine Andresen (Vizepräsidentin Goethe-Universität)
- Sabena Donath (Jüdische Akademie)
- Hanna Veiler (Jüdische Studierendenunion)
Dienstag, 24. Juni
10:00 - 10:30 Uhr: Keynote
- Mirjam Wenzel (Jüdisches Museum Frankfurt)
10:30 - 12:30 Uhr: Foren "Antisemitismus als gesellschaftlicher Code"
- A2 "Antisemitismus im Kulturbetrieb"
Eva Marburg und Stella Leder (Institut Neue Soziale Plastik)
- B2 "Antisemitismus im Fußball"
Dr. Pavel Brunssen (Forschungsstelle Antisemitismus)
- C2 "Antisemitismus in Social Media"
Dr. Matthias Jakob Becker (University of Cambridge)
12.30 - 13.30 Uhr: Mittagspause
13.30 - 14.00 Uhr: Vorstellung der zentralen Erkenntnisse aus den Foren
14:00 - 14:45 Uhr: Keynote: "Risse im Konsens. Jüdisches Leben und Antisemitismus in der deutschen Gegenwart"
- Prof. Dr. Frederik Musall (Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
15.00 - 16.30 Uhr: Panel "Antisemitismus in Kultur"
- Dr. Nargess Eskandari-Grünberg (Bürgermeisterin)
- Elisa Aseva (Artists against Antisemitism, angefragt)
- Stella Leder (Institut Neue Soziale Plastik)
- Alon Meyer (Makkabi Frankfurt)
- Marcus Droß (Künstler*innenhaus Mousonturm)